18. Tipps und Tricks.
Filtertipps
Prinzipiell sollte ein Filter das Wasser im Aquarium ca. 1-2 mal pro Stunde umwälzen. Zum Feststellen des Durchflusses geht man folgendermaßen vor. Man nimmt dazu einfach ein Gefäß dessen Inhaltsvolumen man kennt, z.B. einen 10 Liter Wassereimer, 20 Liter Gießkanne usw. Anstatt nun das Wasser zurück ins Aquarium pumpen zu lassen, lässt man es in das Gefäß laufen und stoppt die Zeit die erforderlich ist bis das Gefäß gefüllt ist. Dann kann man leicht die Durchflussleistung ausrechnen und den erforderlichen Wert per Absperrhahn einstellen.
Ein Filter darf immer nur auf der Auslassseite, also der Druckseite gedrosselt werden. Geschieht dies auf der Ansaugseite, kann dies eine Beschädigung des Filters nach sich ziehen.
Die Motoren der Filter brauchen den Durchfluss des Wassers und dürfen niemals trocken betrieben werden!
Je länger ein Filter nicht gereinigt wird, desto besser ist seine biologische Abbauleistung. Deshalb einen Filter nur reinigen, wenn der Durchfluss zu stark abgenommen hat. Dabei die Filtermaterialien nur in abgelassenem Aquarienwasser etwas ausdrücken und wieder einsetzen. Verwende kein frisches Leitungswasser. Je vorsichtiger man mit den Filtermaterialien umgeht, umso mehr wertvolle Bakterien bleiben erhalten und der Filter kann nach der Reinigung gleich wieder seine Arbeit aufnehmen. Bei einer Zerstörung der Filterflora, ist das Aquarium zu behandeln wie in der Einlaufzeit nach der Inbetriebnahme.
Reinigen des Filterschwammes
Funktioniert am besten in einem Eimer mit abgelassenem Aquarienwasser. Einfach ausdrücken. Und das nur wenn kaum noch Durchlauf vorhanden ist.
Außenfilter
Wie kann man sich vor einem Leerlaufen des Aquariums mit einem Außenfilter während des Urlaubs schützen?
Man macht ein kleines Loch, ca. 3mm, 1 cm unterhalb der Wasseroberfläche am Ansaugrohr. Dieser 1 Zentimeter gilt dann, wenn der Wasserspiegel immer konstant bleibt, ansonsten muss man die Pegelschwankungen mit einkalkulieren.
Mulmsaugen / Mulmglocke
Eines vorab: übertriebenes Mulmsaugen im Aquarium ist unnötig, im Gegenteil: Der Mulm ist wichtig für die Nitrifikation, also für die Umwandlung von Schadstoffen in Nitrat, welches in geringen Mengen unbedenklich ist.
Die Aussage, dass Mulm sauerstoffzehrend wirkt, stimmt, denn die Bakterien brauchen Sauerstoff zum Leben. Allerdings wird es im normalbesetztem Aquarium, bei korrekter Fütterung sowie einer guten Wasserumwälzung zu keinem Sauerstoffmangel durch Mulm kommen.
Im Aquarium soll also Mulm liegen und eine Mulmecke vorhanden sein, der Mulmsauger ist somit eine unnötige Anschaffung, zumal beim Wasserwechsel automatisch immer etwas Mulm mit angesaugt wird.
Wichtig wäre hierzu die Betrachtung des Bodengrundes! Nimmt man sehr groben Kies, über 3,5 mm Körnung, kann sehr viel Mulm in den Kies absinken, das kann unter Umständen nach 2-3 Jahren zu Fäulnisstellen führen.
Allerdings, wenn Kies als Bodengrund gewählt wird, ist von solch grobem Kies schon alleine deswegen abzuraten, da er für Bodenfische nicht gut geeignet ist.
Fazit: Feinen Kies (ab 2 mm Körnung) oder noch besser Sand (bis 2 mm Körnung) als Bodengrund wählen und Mulm liegen lassen.
Scheiben-Reinigen
Gerne verwendet wird dazu einen Aquarienschwamm, gegen hartnäckige grüne Flecken benutzt man eine Plastikspachtel ( Karosseriespachtel, Japanspachtel )
Die Sichtscheiben reinigen kann man auch mit einem gleichschenkligen Dreieck aus Plastik. Das liegt bis auf die Spitze gut in der Hand - und diese kann man abrunden.
Wasseraufbereiter
Sind meist unnötig, unser Wasser ist selten gechlort. Auf eine Chlorung wird meist auch in den lokalen Medien hingewiesen. Eure Wasserwerte könnt ihr bei den örtlichen Wasserwerken anfragen.
Das Aquarium im Urlaub
Eine Frage sollte noch vor der Anschaffung geklärt sein. Das Aquarium im Urlaub.
Grundsätzlich sollte man nach dem Erstbesatz das Becken nicht länger als eine Woche allein lassen. Ganz einfach weil es immer eine Zeit dauert, bis sich alles stabilisiert hat und man so eingreifen kann. Für diese Zeit würde ich ca. 3 Monate nachdem das Becken besetzt wurde raten.
Bei Urlausreisen bis zu 8 Tagen kommen die Fische, mit Ausnahme von Jungfischen, ohne Fütterung aus.
Sollte die Reise länger als eine Woche dauern kann man die Fütterung von einem Futterautomaten übernehmen lassen, oder, noch besser, man hat jemand, der sich während der Abwesenheit um das Füttern, vielleicht sogar um das ganze Aquarium, kümmert.
Wobei aber gut eingefahrene Aquarien mit gesunden Fischen und Pflanzen sogar bis zu 3 Wochen ohne Futter auskommen können.
Wenn die Pflegeperson nur füttern soll und keine weitere Ahnung vom Becken hat sollte man evtl. die täglichen Rationen vorher bereitstellen und außer den Rationen die restlichen Futtermittel verstecken.
Die Erfahrung sagt, das Pflegepersonen gerne überfüttern und damit das Becken bzw. die Biologie des Beckens Probleme bekommen kann und die Nitrit und Nitrat-Werte ansteigen.
Sollten Probleme auftreten hinterlegt man die Telefonnummer von einem Vereinsmitglied oder einem ortsansässigen Händler, den man vorher für so einem Fall um Hilfe bittet.
Bei einer längeren Urlaubsreise macht man vor der Abreise einen großzügigen Wasserwechsel, dunkelt ggf. den Raum ab ( damit er sich nicht zu stark aufheizt ). Die Elektrischen Geräte / Filter sollten noch mal genau geprüft werden, ob auch alles Einwandfrei läuft.
Wenn man in die Urlaubsplanungen auch die Fütterung/Pflege während der Abwesenheit mit einbezieht, kann man seinen Urlaub in aller Ruhe genießen und muss deshalb nicht auf das schöne Hobby verzichten.
Fibel-Tour: Im neunzehnten Kapitel erhaltet ihr die Infos zu Versicherungen für AQs.