14. Kleine Pflanzenkunde.
Vorteile der Pflanzen
Pflanzen im Aquarium sind keine reinen Dekorationsmittel. Sie dienen auch:
- zur Sauerstoffgewinnung (tagsüber wird Co2 aufgenommen und O2 abgegeben, nur nachts während der Photosynthese wird auch von den Pflanzen 02 verbraucht),
- zum Abbau von Nitrat,
- als Versteckmöglichkeit für die Fische - insbesondere zum Schutz für Jungfische.
Natürlich sollte man Pflanzen auch nach dem eigenen Geschmack auswählen, weitere wichtige Faktoren sind hier die Wasserwerte, die man den Pflanzen bieten kann (Licht, Temperatur, Wasserhärte).
Hier sind einige besonderst schnellwachsende Pflanzen aufgeführt, die oben genannte Eigenschaften besonders gut erfüllen (Schnelles Wachstum - höherer Verbrauch an Nitraten und besserer Sauerstofflieferant).
Pflanzenarten
Hornkraut, Ceratophyllaceae
sehr schnellwachsende Schwimmpflanze, kann an Wurzeln etc. befestigt werden oder einfach auf der Oberfläche schwimmen lassen. Diese Pflanze baut durch ihr Wachstum von mind. 6 cm pro Woche hervorragend Nitrat ab, und bietet Versteckmöglichkeit für Jungfische.
Argentinische Wasserpest / Krause Wasserpest, Lagorasiphon Major
schnellwachsende dekorative Stängelpflanze, Nitratabbau.
Brasilianischer Wassernabel
Wächst bis an die Wasseroberfläche und bildet eine dekorative "Abdunklung" als Versteck und Unterschlupf, schnellwachsend bis zu 6 cm/pro Woche. Bildet Luftwurzeln, besonders gut für den Abbau von Nitrat und anderen Schadstoffen.
Kleiner Froschbiss, Hydrocharitaceae
Schnellwachsende Schwimmpflanze. Muss regelmäßig abgefischt werden. Zieht sehr gut Schadstoffe aus dem Wasser und ist ein gern akzeptierter Unterschlupf.
Kleine Wasserlinse, Lemna minor
Schnellwachsende Schwimmpflanze. Muss regelmäßig abgefischt werden. Zieht sehr gut Schadstoffe aus dem Wasser und ist ein gern akzeptierter Unterschlupf. Die Wasserlinse ist zusätzlich ein guter Eisenindikator. Wird sie gelb sollte man den Eisengehalt messen und ggf. düngen.
Indischer Wasserfreund, Hygrophila polysperma
Als schnellwachsende Hintergrundbepflanzung zu empfehlen, zeichnet sich aus durch Nitratabbau.
Indischer Wasserwedel, Hygrophila difformis
Als schnellwachsende Hintergrundbepflanzung zu empfehlen, zeichnet sich aus durch Nitratabbau und bietet Versteckmöglichkeiten.
Wasserhaarnixenarten, Cabomba aquatica
Diese Pflanzen werden durch ihre feinen Blätter gerne von vielen Fischen (Lebendgebärende) nach Algen abgezupft, Labyrinthfische nehmen die Blätter zum Schaumnestbau. Auch hier handelt es sich um schnellwachsende Stängelpflanzen.
Schwertpflanzen, Echinodoren
Wenn man Welse, wie z. B. den Ancistrus (Antennenwels) pflegt, sollte man außer Wurzel und Höhle auch etwas Großblättriges wie Amazonasschwertpflanzen im Becken haben.
Speerblätter, Anubien
Von, meist sehr teuren, Anubiaarten ist im neu eingerichteten Becken abzuraten. Die Anubia wächst sehr langsam, im neuen Becken entstehen meistens Algen. Die Anubia wäre dann das erste "Opfer", welches durch das langsame Wachstum total veralgen würde und unansehnlich wird. Geschickter ist es, Anubias erst dazuzukaufen, wenn das Becken stabil läuft ( nach ca. 6-9 Monaten).
Valisnerie
Dies ist eine der bekanntesten Aquarienpflanzen. Die Vermehrung erfolgt durch neue Pflanzen, die sich neben der Pflanze festwurzeln.
Vorwiegend hochwachsend eignet sie sich besonders für die Hintergrundbepflanzung. Sie bietet Versteckmöglichkeiten und wird gerne, je nach Blattbreite, von Welsen nach Algen abgesucht, bietet eine gute Ansiedlungsfläche für Mikroorganismen.
Es gibt kleinere Arten ( 20 cm ), wie die Schraubenvalisnerie, diese ist mehr für die Mitte des Beckens geeignet
Dieses ist natürlich nur eine kleine Auswahl an Pflanzen, je nach Geschmack kann natürlich alles mögliche dazugesetzt werden.
Einsetzen der Pflanzen
Vor dem Einsetzen der Pflanzen sollte der Transportbeutel geschlossen einige Zeit im Raum liegen bleiben - 30 Minuten in etwa - um temperiert zu werden.
Jetzt kann man den Transportbeutel öffnen und die Pflanzen vollständig von dem kleinen Topf, Steine, Steinwolle etc. befreien. Bei Stängelpflanzen evtl. abgestorbene, dunkle Stängelteile mit einer kleinen Schere abknipsen. Man kann die vorhandenen Wurzeln auf 2,5 - 3 cm kürzen, das regt das Wachstum an.
Vor dem Einpflanzen sollte man sich in etwa überlegt haben, wie die Pflanzen angeordnet werden sollen. Die Pflanzen, Wurzel oder Stängel, richtig tief in den Kies eindrücken und dann wieder noch oben bis zum Wurzelstock nach oben ziehen.
Dadurch haben die Wurzeln schon gleich die richtige Richtung und müssen keine Kraft aufwenden um sich den Weg nach unten erst zu bahnen.
Nun brauchen die Pflanzen erst einmal Ruhe um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen und anzuwachsen.
Einzelne Blattverluste sind in dieser Zeit nicht ungewöhnlich.
Oftmals werden die Pflanzen in den Gärtnereien außerhalb des Wassers gezüchtet und müssen sich erst an das " Leben unter Wasser " gewöhnen, in jedem Fall haben sie in unseren heimischen Becken andere Nährstoffkonzentrationen, Wasserwerte und Lichtverhältnisse. Der Blattverlust gehört also zum normalen Prozess der Eingewöhnung.
Landpflanzen
Eine weitere Pflanze, die hervorragend Nitrat abbaut ist eine Zimmerpflanze, die Efeutute. Die Efeutute wird in eine öffnung, z.B. Kabelöffnung, in das Becken gehängt, so dass sich die Luftwurzeln im Wasser befinden. Mit der Zeit bildet sich ein richtiges Wurzelgeflecht und die Pflanze am Becken ist eine schöne Dekoration. Durch die Wurzeln im Wasser wird Nitrat aus dem Aquarienwasser gezogen.
Fibel-Tour: Im fünfzehnten Kapitel könnt ihr lesen warum Algen nicht so schlimm sind.