11. Fütterung.
Fütterung
Das Füttern seiner Zierfische ist für fast jeden Aquarianer einer der schönsten Pflegemaßnahmen am Aquarium. Um zu fressen kommen nämlich auch sehr scheue Fische ins Blickfeld und ihre Verhaltensweisen lassen sich studieren.
Die Ansprüche der Fische an das Futter sind sehr verschieden. Heutzutage gibt es ein fast unüberschaubares Angebot an den verschiedensten Futtermitteln im Fachhandel.
Man sollte seine Fische möglichst zwei-, dreimal am Tag in kleine Portionen füttern. Man sollte lieber eher weniger füttern, weil das Aquarienneulinge meist zuviel des Guten tun. Das angebotene Futter sollten die Fische innerhalb weniger Minuten aufgefressen haben.
Am besten kauft man Qualitätsfutter. Dieses ist zwar teurer als wenn man sich einen Sack voll Futter im Baumarkt holt, aber es sind viel mehr wichtige Vitamine enthalten. Es ist auch sinnvoller, eher kleinere Dosen zu kaufen, da das Futter bei zu langer Lagerung der angebrochenen Packung auch Vitamine verliert.
Füttern sollte man auch möglichst abwechslungsreich. Ruhig mal ein neues Futter ausprobieren oder die Fische einmal mit ein paar Leckerbissen wie gefriergetrocknetes Futter verwöhnen. Wenn sich keine Jungfische im Aquarium befinden, dann spricht auch nichts gegen einen Fastentag in der Woche.
Hier die Vorstellung einiger Futterarten und einige Tipps zum Füttern. Spezialfutter für einige Fischsorten (z. B. Diskus) soll bei der Betrachtung einmal ausgeschlossen werden.
Der Handel bietet ein mehr als reichhaltiges Sortiment verschiedener Futtersorten der verschiedensten Hersteller. Das Angebot reicht von Futter für die obere, mittlere und untere Wasserschicht. Dies unterscheidet sich meist in der Form und in der Sinkgeschwindigkeit.
Teilt man das Futter einmal grob in Gruppen ein gibt es:
Lebendfutter, Frostfutter, Trockenfutter und Salat & Gemüse
Lebendfutter
Das sind lebende Tiere wie beispielsweise Artemia, Mückenlarven oder Tubifex. Dies ist ein zusätzlicher Leckerbissen für die Fische. Man kann auch die Larven aus einem Tümpel oder einer Regentonne fangen. Oder aber auch selbst züchten.
Frostfutter
An Frostfutter gibt es eine ganze Menge:
- Artemia,
- Bachflohkrebse,
- Bosmiden (Wasserflöhe),
- Cyclops (Ruderfußkrebse),
- Fischfleisch,
- Krill,
- Muschelfleisch,
- Mysis (Schwebegarnelen),
- Plankton,
- Mückenlarven,
- Tubifex (Bachröhrenwürmer).
Darüber hinaus gibt es noch die verschiedensten Kombinationen. Gefriergetrocknetes Futter ist eine wertvolle Ergänzung für alle fleischfressenden Fische. Man sollte im Forum fragen, welche Art von Frostfutter für seine Fische am besten geeignet ist. Bei Frostfutter gilt fast das Gleiche wie beim Lebendfutter: Man sollte es nicht als Grundnahrung nehmen, wenn man sich über die damit verbundenen Gefahren bei nicht sorgfältiger Anwendung im Klaren ist. Man kann es aber schon zweimal pro Woche füttern.
Das Frostfutter hat drei Vorteile gegenüber dem Lebendfutter:
Es hält sich zum einen länger, macht keine weitere Arbeit, weil es ja gefroren ist, zum anderen sind die Tiere abgetötet, d.h. sie können sich im Aquarium nicht mehr vermehren. Letzteres kann aber auch in gewisser Hinsicht als Nachteil angesehen werden. Die Tiere stärken durch das Jagen des Lebedfutters ihre Reaktionen und ihren Jaginstinkt. Dies wird ihnen beim Füttern mit Frostfutter vorenthalten.
Trockenfutter:
Hier muss man zwischen Flocken-, Granulatfutter, Tabletten und Sticks unterscheiden.
Flockenfutter:
Das ist wohl das meistverbreitete Futter für Zierfische. Es sollte als Grundnahrung gereicht werden. Es ist auch besser öfters täglich in kleineren Portionen füttern als einmal am Tag alles. Vor allem sollte man darauf achten nicht zuviel zu füttern. Ungefähr soviel wie die Fische in 2 - 3 Minuten fressen (bei Cichliden in ca. 1 Minute). Dieses Futter ist vor allem für Fische gedacht, die ihr Futter von der Oberfläche fressen. Aber keine Bange, auch die Fische aus den mittleren und unteren Wasserregionen kommen entweder nach oben um sich zu bedienen oder warten bis ein paar Flocken absinken.
Granulatfutter:
Dieses Futter ist für Fische aller Wasserschichten, einschließlich Welse. Es sinkt schnell zu Boden. Deshalb sollte man insbesondere hier sparsam füttern. Was im Bodengrund verbleibt, belastet das Wasser!
Tabletten:
Das ist vor allem Welsfutter. Futtertabletten sinken schnell zu Boden, bleiben dort liegen und zerfallen langsam. So können gründelnde und am Boden lebende Fische sie perfekt fressen. Dann sollte man die Tabletten abends (d. h. wenn das Licht im Aquarium aus ist oder kurz bevor es ausgeht) füttern, da die meisten Welse nachtaktiv sind. Es gibt aber auch Hafttabletten, diese sind glatt und man kann sie an die Scheibe heften, um den Fischen beim Fressen zuzusehen.
Sticks:
Das ist für größere Fische und Cichliden bzw. Buntbarsche gedacht. Das Futter ist genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. Die Sticks zerfallen nicht von alleine und schwimmen somit auch stundenlang im Wasser ohne es zu trüben.
Salat und Gemüse:
Als Beikost sind diverse Salat- und Gemüsesorten besonders für bodenorientierte Fische/Garnelen auch zu empfehlen. Man sollte aber unbedingt nach 12 Stunden die Reste entfernen, sonst wird das Wasser zu sehr belastet. Sollte sich das Wasser trüben, entfernt dieses Futter sofort wieder.
- überbrühter grüner Salat
- Möhren, gekocht (bitte ohne Salz)
- Paprika
- Kartoffeln
- Tiefgekühlte Erbsen
- Tiefgekühlter Spinat
- Kohlrabi (gekocht)
- Gurken
- Zucchini
Mit einem Stein beschwert, bleibt es auch am Boden liegen.
Wenn das Gemüse möglicherweise mit Pflanzenschutzmitteln zur Schädlingsbekämpfung behandelt wurde, schält es bitte ab. Zu hartes Gemüse kann durch ein kurzzeitiges Erhitzen, z.B. in der Mikrowelle, weicher gemacht werden.
Meistens wird dieses Futter ganz schnell weg sein, länger als 12 Stunden sollte man es aber nicht im Aquarium belassen sollte es verschmäht werden. Auch muss man hier die besonderen Vorlieben seiner Fische selbst rausfinden.
Fibel-Tour: Im zwölften Kapitel erfahrt ihr mehr über die Pflege des Aquariums.