Wasser muss manchmal verändert werden, so geht's.


Entsalzer allgemein

Wie der Name sagt, wird das Wasser bei dieser Methode "entsalzt", d.h. es werden die Salze entzogen.
Dies geschieht durch sogenannte "Tauscherharze". In diesen können bestimmte Ionen eingelagert und auch ausgetauscht werden. (Salze bestehen aus Ionen. jeweils positive= Kationen und negative= Anionen).

Zu den Salzen zählt auch die Wasserhärte, die Kalzium und Magnesium enthält. Bei Messungen der Gesamthärte werden nur diese beiden Stoffe gemessen. Karbonathärte (Säurebindungsvermögen) besteht aus Karbonaten und Hydrogenkarbonaten, nur diese werden bei der Karbonathärte-Messung festgestellt. Zu den Salzen zählen weiterhin Stoffe wie Nitrat. Härte und andere Stoffe bestimmen also den Salzgehalt des Wassers. Und dieser ist mindestens genauso wichtig wie die Härte selber. Die Salze wiederum sind im Wasser als Ionen gelöst.

Es gibt auch ein sogenanntes natürliches Ionenspektrum das in fast allen Binnengewässern der Erde so ähnlich oder gleich ist. Fische und Pflanzen nehmen nun Ionen auf, um deren Mineralstoffhaushalt zu regeln. Weicht das gebotene Ionenspektrum stark von dem natürlichen ab, haben sie Probleme ihren Haushalt zu regeln. Im Extremfall treten Mangelerscheinungen auf.
Bei Fischen wird viel mit der Nahrung geliefert, hier treten Mängel sehr selten auf. Aber Pflanzen decken den ganzen Bedarf aus dem Wasser, hier sind Mängel dann nicht selten.

Man kann nun auf die Idee kommen, das Fehlende mit Dünger auszugleichen, aber dann gibt es von einigen Stoffen viel zu viel und von anderen noch zu wenig. Mangelerscheinungen können auch durch zu viel eines Stoffes auftreten. Z.B. behindert zu viel Eisen die Aufnahme von Kalzium (Antagonismus).

Voll-Entsalzer

Bei der Vollentsalzung wird mit 2 Harzen gearbeitet. einem Kationentauscher, der die Kationen durch H+ Ionen austauscht, und einem Anionentauscher, der die Anionen durch OH- Ionen ersetzt.
So wird z.B. ein Kalzium-Ion (das ist 2wertig) gegen 2 H+ getauscht. Bei den Anionen läuft das genauso, Nitrat (NO3-) gegen OH-, CO3-- gegen 2 OH-. Also wird z.B. aus Kochsalz (NaCl) das in Wasser gelöst ist (Na+ und Cl-) durch die Tauscher H+ und OH-. Zusammen also H2O, was man als Wasser kennt.

Hier wird also der gesamte Salzgehalt reduziert, unabhängig vom Stoff, das Ionenspektrum wird nicht verschoben.

Teil-Entsalzer

Teilentsalzer werden auch Neutraltauscher (z.B. Britta) genannt.
Hier werden die Ionen "nur" gegen Natrium (für die Kationen) oder Chlorid (für die Anionen) getauscht.

Dadurch ändert sich der Salzgehalt des Wassers nicht, aber das Ionenspektrum wird sehr kräftig verschoben.
Bei einem Härtetest wird nichts mehr oder weniger festgestellt, das Wasser ist scheinbar weich. Aber der Salzgehalt ist weiterhin der Gleiche und wenn vorher die Härte zu hoch war, ist jetzt der Salzgehalt auch noch zu hoch.

Wenn man also das Wasser entsalzen will, dann bitte mit einem Vollentsalzer und nicht mit diesen Neutraltauschern. Den Fischen und Pflanzen tut man damit keinen Gefallen, im Gegenteil.